Über Bücher, Bibliotheken und digitale Wildnis nebst einigen Abschweifungen

Autor: ub (Seite 3 von 12)

Lektüre #20

Der Bibliothekswissenschaftler Karsten Schuldt stellt sein neuestes Buch als kostenlose Open-Access-Publikation zur Verfügung:
http://eprints.rclis.org/40388/

Wie kommt Neues in die Bibliothek?
Ein Buch darüber, wie in Öffentlichen Bibliotheken Entscheidungen getroffen werden, wie viel Einfluss Bibliotheken auf die eigene Entwicklung haben und welche Rolle Expertise von ausserhalb dabei spielt.

Öffentliche Bibliotheken entwickeln sich kontinuierlich weiter. Ständig werden neue Angebote angedacht, Strategien entwickelt oder Diskurse etabliert. Aber wie passiert dies genau? Wer ist daran beteiligt? Die Wissenschaft? Beraterinnen und Berater? Das Bibliothekswesen? Einzelne Bibliotheken? Nutzerinnen und Nutzer? Wer trifft hierbei welche Entscheidungen und wer hat wie viel Einfluss? Wenn man dies weiss, kann man daran gehen, diese Entwicklungen besser zu steuern. Dieses Buch erarbeitet, basierend auf Erfahrungen aus dem Bibliothekswesen im DACH-Raum, ein Modell der Integration dieses “Neuen”. Das Modell stellt heraus, dass am Ende die Bibliotheken selber die wichtigste Rolle spielen, während alle anderen Beteiligten eher Zuarbeit zu der Entscheidung leisten, was als Neu akzeptiert oder nicht akzeptiert wird. Daraus folgt, dass Bibliotheken selber eine pro-aktive Rolle spielen können und das auch tun sollten.

Aus der Einleitung:
Es gibt andere Texte zur Zukunft von Bibliotheken, die eher Dystopien sind und behaupten, diese oder jene technische Errungenschaft, diese oder jene gesellschaftliche Entwicklung würde alles verändern und wenn Bibliotheken darauf nicht reagierten, würden sie untergehen. Dieses Angstmachen (oder, Erzeugens eines „senes [sic] of emergency”) scheint fast immer aus dem Grund unternommen zu werden, um Bibliotheken dazu zu bringen, sich zu ändern. Aber abgesehen davon, dass Bibliotheken das auch so immer tun und dass die meisten dieser Untergangsszenarien sich in der Realität schnell als falsch herausstellen (und damit auch mehr als schal werden, wenn sie über Jahre wiederholt werden), scheinen diese Texte vor allem auf ein Gefühl zu setzen: Angst. Angst vor der Zukunft. Doch Angst – auch wenn dieses Gefühl aktuell wieder einmal in der Politik und Gesellschaft Verbreitung findet – ist es kein gutes Mittel, um gemeinsam bessere Bibliotheken – oder eine bessere Gesellschaft – zu gestalten. Wer aus Angst vor dem eigenen Untergang handelt, kann eigentlich nichts gestalten, sondern nur Möglichkeiten einschränken; aufhören, über alternative Wege nachzudenken und nur noch, wenig durchdacht, handeln.
Dieses Buch will genau das nicht. Es möchte stattdessen einen Vorschlag machen, wie Bibliotheken besser werden können. Und zwar besser im Sinne von gesellschaftlich wirksamer, aber auch besser im Sinne von Spannender in ihnen zu arbeiten (als Personal) und das mit positiveren Gefühlen, im Sinne von: Ja, das können wir / das kann ich und gerade nicht im Sinne von: Wenn wir das falsch machen, geht die Bibliothek unter. Ein Vorschlag kann angenommen, diskutiert und angepasst oder auch abgelehnt werden. Aber, und das ist ein grosser Unterschied zu den oben angesprochenen Texten, Bibliotheken werden nicht untergehen, wenn sie den Vorschlag nicht annehmen. Sie werden dann wohl einfach so bleiben, wie sie sind und sich so weiterentwickeln, wie sie es eh schon tun.

Karsten Schuldt ist Redakteur von “Libreas” und betreibt ein Blog unter dem Titel:
Bibliotheken als Bildungseinrichtung – Bildung und Gutes Leben.

Lektüre #19

Die Beiträge vermessen die Situation inmitten der »Corona-Gesellschaft« und zeigen Perspektiven für die Zeit nach der Krise auf. Damit bieten sie der Öffentlichkeit Orientierung und ermöglichen den Wissenschaften einen ersten Austausch. Denn zur kollektiven Bewältigung der Pandemie ist nicht nur eine kritische Analyse der Lage nötig, sondern auch das Kultivieren eines Zukunftshorizonts mit Möglichkeitssinn.

(Quelle: Webseite des Verlags)
Für Angehörige der Universität Hildesheim online verfügbar.

Lektüre #18

Geert Lovink:
Delete Your Profile, Not People, Comment on Cancel Culture

Free PDF

“The US professional class is de facto locked-in, and simply cannot think outside of the existing platform premises. They live haunted by ‘Will you still like me tomorrow?’ Losing followers on Twitter means immediate loss of one’s reputation, attention, and ultimately income. We’re all influencers now. Less likes and retweets literally mean loss of salary. This is the high price intellectuals and artists pay once they have been sucked into the vortex and cannot see a way out. The Twitterati have zero imagination that a debate outside of social media channels is possible. In times of economic crisis, social media panic effectively leads to the closing of the American mind: There Is No Alternative. We’re stuck on the platform.”

Coaching – Betrug oder Befreiung?

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https://youtu.be/EEsDCszAwbQ

Die Persönlichkeitsentwicklung propagiert das Ideal von Selbstfindung, Frieden mit sich selbst und Selbstverwirklichung im Beruf. Doch welches “Selbst” soll hier “entwickelt” werden? Strebt Persönlichkeitsentwicklung vielleicht nur nach der Anpassung an Modelle einer Leistungsgesellschaft, die mit Individualität nichts zu tun haben?
Julia de Funès ist promovierte Philosophin und diplomierte Personalmanagerin. Sie begann ihre Laufbahn als Headhunterin, wandte sich dann aber wieder ihrer ursprünglichen Leidenschaft zu, der Philosophie. Ihr zuletzt erschienenes Werk trägt den Titel “Le développement (im)personnel: le succès d’une imposture” (2019).
Gabriel Hannes ist als Coach, Referent und Berater für Organisationen tätig. Er ist Vorsitzender des französischen Zweigs des Verbands European Mentoring and Coaching Council (EMCC).

(Quelle: ARD)

Lektüre #17

Demantowsky, M., Lauer, G., Schmidt, R., & te Wildt, B. (Eds.). (2020). Was macht die Digitalisierung mit den Hochschulen?. Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg. doi: https://doi.org/10.1515/9783110673265

OPEN ACCESS

Die Digitalisierung von Schule und Hochschule ist keine Frage von digitalen Endgeräten, sondern von Wissen, Ideen und Infrastrukturen. Der Band versammelt Essays von Expertinnen und Experten aus Schulen und Hochschulen, Politik, Journalismus und Computerwelt. Sie formulieren mit aufmerksamer Nachdenklichkeit Konzepte und Erwartungen an Lernen und Lehren der Zukunft, wenn alles digital wird. Das Buch richtet sich an alle, denen die Zukunft der Schule eine Aufgabe und ein Anliegen ist.

meson press

meson press publishes research on digital cultures and networked media. Our publications challenge contemporary theories and advance key debates in the humanities today. We combine a thorough peer-review with hybrid formats and novel collaborative production methods, such as book sprints. Even though the scholarly book is changing in the age of digital media, we strongly believe in the many virtues of its format for academic communication.
meson press is a cooperative initiated by Mercedes Bunz, Marcus Burkhardt and Andreas Kirchner, and grew out of the Hybrid Publishing Lab, Leuphana University of Lüneburg that looked into the effects of digitization on academic communication and publishing.”

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